CDU-Bürgermeister Percy Pfeiff vergeigt die Neunutzung des Hauses der Gemeinde in Steinhorst!

Offener Brief an Bürgermeister Percy Pfeiff und seine CDU-Mehrheitsfraktion vom 02.11.2023: Erinnerungskultur statt „Versöhnungstheater“ (Max Czollek)!


Sehr geehrter Herr Bürgermeister,


nun ist der Super-Gau für eine angemessene Nutzung des HdG eingetreten: Der von
seiner wirtschaftlichen Bonität her wohl beeindruckendste Interessent wurde von der
Denkmalpflege nach nunmehr 4 jährigem Bemühen (!) endgültig vergrault und hat sich
komplett zurückgezogen. Die Sparkasse war nach eigenem Bekunden aber auch von Ihrer
politischen Hilflosigkeit gegenüber den Denkmalschutz-Behörden enttäuscht. …

Dass Sie offensichtlich nicht willens waren, kreativ Partnerschaften und Mehrheiten für
eine starke politische Position der Gemeinde zu organisieren, um eine so wichtige städtebauliche,
sozial-kulturelle und wirtschaftliche Angelegenheit voran zu bringen, wollen wir
an nur drei Beispielen zeigen:


 1. Auf der Bürgerversammlung am 03.03.2023 haben Sie das Thema geheimnisvoll
umschifft, statt den Meinungsbildungsprozess in der Dorfbevölkerung anzustoßen
und diese in der Auseinandersetzung mit der Denkmalpflege einzubinden.
 2. Warum hatten Sie den potentiellen Mieter Sparkasse CGW wie eine Geheimsache
behandelt, statt diesen z.B. mit uns zusammenzubringen, um ein synergetisches
Vorgehen auszuloten und ggf. zu ermöglichen? – Mit einer langfristigen verbindlichen
Mietzusage in der Tasche wäre die Finanzierung für unsere erste Inklusionshotelidee
bzw. unsere aktuelle Nutzungsversion: begegnung | debatten | kultur |
jugend + familienhotel | Synthesis längst in trockenen Tüchern! Für die Sparkasse
kam diese spannende Option leider nur zu spät!
 3. Obendrein legen Sie sich mit uns als vermutlich aktuell einzig verbleibendem
Interessenten an, nur weil wir unbequeme Fragen zu den Denkmalinhalten und
Begründungen aufwerfen, die letztlich das enorme Potenzial in sich bürgen, die
frevelhaften Maximen der Denkmalpflege zum Tanzen zu bringen. Denn diese Maximen
widersprechen der aktuell so stark problematisierten Staatsräson, die Erinnerungskultur
und die Abwehr von offenem oder subtilem Antisemitismus anmahnt.



Ob die Denkmalpflege oder die Gemeinde gesamt-strategisch gewinnen wird, wird sicher
nicht in Steinhorst entschieden. Dafür ist die Interessenslage nach unangefochtener
Durchsetzungsfähigkeit bei der Denkmalpflege und dem zuständigen Landesministerium
viel zu hoch aufgehängt.
Aus diesem Grund ist sicherzustellen, dass sich maßgebende geschichts- und politikwissenschaftliche
Einrichtungen, sowie die meinungsführenden Feuilletons unserer Republik
mit den einstigen protofaschistischen versus jüdisch-aufklärerischen Bestrebungen der
Akteure rund um die ehemalige Landwirtschaftsschule breit beschäftigen. Vor allem, wie
diese im HdG heute aufzuarbeiten sind, damit die Erinnerungskultur nicht zu einem zynischen
„Versöhnungstheater“ verkommt (Max Czollek).
Parallel ist es erforderlich, dass sowohl der Gemeinderat, als auch die Mehrheit der hiesigen
Bevölkerung zu dem Sachverhalt eine wissensbasierte Position einnehmen kann.
Dies steigert unsere gemeindliche Durchsetzungsfähigkeit und bewahrt uns davor, dass
uns womöglich die großen Blätter und visuellen Medien bundesweit als „provinziell“ einstufen.
Denn die Steinhorster haben weder das Scheitern aller Nutzungsideen zu HdG,
noch eine derartige Herabwürdigung durch Ihren unzureichenden Einsatz verdient! Beides
werden die Steinhorster sicherlich nicht dauerhaft zulassen.
Leider haben Sie auf unseren letzten Brief nicht geantwortet, der zugegeben, nicht besonders
schmeichelhaft für Sie war. Dennoch wiederholen wir unser Angebot, die Gemeinde
mit unserer breiten Expertise – unabhängig von unserem Interessentenstatus –
zu unterstützen und unsere feinmaschige Strategie zur Diskussion zu stellen.
Wenn wir allerdings Nichts von Ihnen bis zum 10.11.2023 hören, müssen wir davon ausgehen,
dass Sie, vielleicht auch zähneknirschend, in der Bewertung des Denkmals HdG
eher auf der Seite der Denkmalpflege stehen. In diesem Fall sähen wir uns genötigt, die
Auseinandersetzung mit der Denkmalpflege auch auf den Gemeinderat zu übertragen
und öffentlich mit Ihnen zu führen.


Wir bitten um Ihr Verständnis für unser Vorgehen, das uns staatsbürgerlich zwingend erforderlich
erscheint.


Mit freundlichen Grüßen
EM Euro Medical
Health Care Projects + Products KG
Gero Hoffmann