Simon’sches Freiheitsstreben und Tessenows Streben nach einer feudal-konservativen „Revolution“ erlauben in einem dualen DENK+MAHNMAL eine aufregende diskursive Zeitreise, die Kulturtouristen, Schulklassen und Studenten bis ins Ausland nach Steinhorst anziehen wird. Das Konzept: begegnung | debatten | kultur | jugend+ familien hotel | Synthesis! verspricht eine lebendige Erinnerungs- und Begegnungskultur im Sinne nachhaltiger Ortsentwicklung!

Waschraum der ehemaligen Gartenbauschule Steinhorst. David-Sterne verzieren umrandend den originalen Steinboden.

Teil 2 Synthesis-Nutzungskonzept: Statt „Babylon Steinhorst“ Versuch einer neuen Denkmals-Einordnung zum maximalen Nutzen für Steinhorst!

Wir hatten eigentlich gehofft und erwartet, dass sich nach einer ersten Vorstellung unseres neuen Nutzungskonzepts: begegnung | debatten | kultur | hotel Synthesis! die Wogen etwas glätten und bei allen am „Haus der Gemeinde“ (HdG) Interessierten der Blick nach vorne richten würde, um nicht nur für das , HdG selbst, sondern letztlich für Steinhorst die beste Entwicklung anzustossen.

Nun scheint es so, als ob die bei einer derart fundamentalen Auseinandersetzung (Tessenow- oder Simon-Verehrrung) entstandenen Blessuren und politischen wie persönlichen Animositäten (für die wir durchaus Mitverantwortung übernehmen) noch zu frisch sind, um nach These und Antithese rasch und lautlos zu einer Synthese übergehen zu können. Wozu aber letztlich keine balancierende Alternative besteht.

Wir versuchen deshalb eine Schnittmengenbestimmung unter Berücksichtigung der Interessen der verschiedenen Protagonisten:innen und wie diese in unserem Nutzungskonzept möglichst ohne Einbußen aufgehen können:

Maximale Erhaltung des Bestandsgebäudes mit weitgehend originärer Nutzung wird Tessenow-Verehrer:innen erfreuen

Im Rahmen unseres Konzepts soll das Bestandsgebäude für Übernachtungen kleinerer und mittlerer Jugendgruppen und junger Erwachsener genutzt werden und bewusst an der Lebensatmosphäre der ehemaligen Gartenbauschule von 1910 erinnern und anknüpfen. Dabei sollen heutigen Hygiene- und Gebäudetechnikstandards, sowie Bedürfnissen nach gewisser persönlicher Intimität in sanfter Weise Rechnung getragen werden.

Schlafräume für jugendliche Besucher: „Auf den Spuren der Geschichte“ die jüdische Gartenbauschule von 1910 erleben.

Die jüdische Küche wird reaktiviert und zu jüdischen, aber auch anderen internationalen Kochkursen für Jung und Alt genutzt. Biologisch wertvolle Gemüse und Kräuter werden in gewissem Rahmen im Garten und/oder bei kooperierenden Steinhorstern angebaut.

Wie in früheren Zeiten werden Ausbildungsräume bereitgehalten, die gleichzeitig Vortrags-, musealen und multimedialen Dokumentationscharakter für Hotelgäste und Besucher tragen.

Die Räumlichkeiten sollen auch für Weiterbildung und pädagogische Angebote – in Anlehnung an die von Tessenow mit beeinflusste lebens-reformerische Gartenstadt Hellerau – genutzt werden.

Das Bild zeigt das Dachgeschoss des Tessenow-Baus mit seinen optionalen Möglichkeiten.

Der Ratssaal wird zum Ausschank und zur geselligen Begegnungsstätte der Hotelgäste mit den Dorfbewohner:innen. Freizeitbetätigungen wie Billard, Tischtennis etc. finden in den langen Fluren – evt. auch unter dem Dach (Kino-, Multimedia, Theater) – ihren Platz.

Der Ratsaal wird zum Gastraum mit Ausschank, wo sich internationale Gäste und die Seinhorster Bevölkerung treffen und kennenlernen können – vielleicht auch Freundschaften schließen…

Gläserne „Verbindungsbrücke“ zum jüdischen Freiheitsmahnmal

Das Bestandsgebäude wird mithilfe einer „Glasbrücke“ auf Erdgeschoss- und erster Obergeschossebene mit dem zu errichtenden modernen Hotelbau verbunden, der durch eine vorgesetzte, selbsttragende Metallfassadenkonstruktion aus jüdischen Freiheits-Symbolen einen Mahnmal-Charakter erfährt.

Die „Glasbrücke“ nimmt auch den Haupteingang zu beiden Gebäuden, das Hotelfoyer und die Aufzuganlage auf.

Die „glässerne Brücke“ dient als Haupteingang, Foyer und Verbindung zwischen jüdischem MAHNMAL und Tessenow DENKMAL.

Der ehemalige jüdische Ziergarten soll zwischen beiden Gebäuden nachempfunden werden.

„Simon“-Neubau als filigranes Kunstwerk mit mahnendem internationalen Freiheits- und Demokratiebezug

Der „Simon-Neubau“ wird als ein modernes und nachhaltiges Hotel geplant, dessen Fassade weitestgehend hinter der filigranen selbst tragenden, künstlerisch gestalteten Stahlkonstruktion versteckt bleibt. Etwa 25 Komfortzimmer mit praktischen Erweiterungsmöglichkeiten für Kinder oder zu betreuende Pflegefälle sind geplant. Ein Restaurant mit abteilbarem Veranstaltungs- bzw. Konferenzraum ist vorgesehen. Die Küche befindet sich im UG. Ob ein Giebel- oder Flachdach mit Dachterrasse eingesetzt wird, steht noch offen.

In Teil 3 unseres Nutzungsplans werden wir voraussichtlich erste Entwürfe von Alexander Ballau veröffentlichen.