Initialer Chatverlauf der WhatsApp-Gruppe „IGSen brauchen Oberstufen und autonome Elternschulen für mehr Chancengleichheit“ in Auszügen. – Wer an der WhatsApp-Gruppe teilnehmen will, melde sich bitte bei Gero Hoffmann unter der Telefonnummer: 05148 725 9037.
Das 3-gliedrige Schulsytem will aussieben und zementiert die Ungleichheit. Eine IGS ohne Oberstufe bleibt leider bei der Überwindung auf halbem Weg stecken.
Eltern und Schüler haben weitreichende Verfassungsrechte, die aber immer wieder an dem vereinnehmenden Machtdrang einer übermächtigen Kultusbürokratie zu scheitern drohen. Die Elternschaft muss sich breite und professionelle Bildungsqualifikationen aneignen, um sich gegenüber dem dominanten Schulapparat auf Augenhöhe zu bewegen und um ihr enorm vielfältiges berufliches Potenzial in den Bildungsbetrieb einbringen zu können. Deshalb sind wir für ein Konzept autonomer Elternschulen – nicht nur an den IGSen!
Gruppen-Information der Chat-Gruppe IGSen brauchen Oberstufen und autonome Elternschulen für mehr Chancengleichheit
Chat-Verlauf vom 12.04.2025 bis 05.05.2025
GERO, 13.04.2025
Hallo Thordis, unser Vorstoß wurde bei der IGS willkommen geheißen. Bin gebeten worden, ein von mir entwickeltes Schulprojekt für die IGS zu konzipieren und umzusetzen, das der Optimierung von IGSen dient und dabei Eltern enger einbezieht und in Erziehungsfragen professionalisiert, damit sie auf Augenhöhe mit den Schulbehörden die Interessen und Rechte der Kinder und Jugendlichen wahrnehmen können. Informiere bei Interesse gerne weitergehend. Gruß Gero
THORDIS, Schulelternrätin an der Grundschule Steinhorst, 13.04.2025
Das klingt doch super.
Bin gespannt was dabei alles rum kommt. Das ist ja ein weitreichender Prozess der über längere Zeit geht

GERO, 14.04.2025
Guten Tag alle zusammen, diese Gruppe besteht gerade mal seit dem Wochenende. Mit der Konzeptidee einer „Elternschule“ beschäftige ich mich freilich schon sehr viel länger. Sie scheint mir der Schlüssel zu sein, um den diesbezüglichen sinnvollen Auftrag des Grundgesetzes umzusetzen: Die Erziehungsberechtigten nehmen die Grundrechte der Kinder wahr, solange und in dem Umfang, wie diese noch nicht in der Lage sind, diese selbst wahrzunehmen. Darunter fallen auch die individuelle Meinungsfreiheit und Ausbildung der Weltanschauung. Deshalb darf den Schülern auch kein konfessioneller Unterricht aufgezwungen werden. Die Schule soll die Werte der staatlichen Gemeinschaft vertreten. Daraus ergibt sich mehr oder weniger ein Spannungsfeld zwischen Eltern und Schule. Deshalb darf auch keine Ganztagsschule in Deutschland angeordnet werden. Wenn dagegen sich die Eltern freiwillig zusammenschließen und kollektiv für zusätzliche individuelle Meinungs-und Fachbildungsräume sorgen, kann das zu einer enormen Erweiterung des Bildungsangebots für unsere Kinder führen. Das nötige Wissen ist in der Elternschaft meist vorhanden. Nur die kooperative Wissensvermittlung will gelernt sein – aber da hapert es oft auch bei Lehrer:innen, oder? . Deshalb braucht es so dringend autonome Elternschulen, um mit den Schulen zusammen den allgemeinen Bildungsnotstand zu überwinden…
GERO, 16.04.2025
Gruß zu Ostern von der Elterschule in spe!
Was kann eine Elternschule mehr, oder gar besser, als eine reguläre staatliche Schule?
Zunächst beruht die Teilnahme an einer Elternschule auf Freiwilligkeit für Eltern, wie Schüler:innen und nicht auf Schulpflicht. Ihr liegt eine Vision zugrunde, wie sie kaum treffender als durch Peter Fratton, Schweizer Schulgründer und-berater, ausgedrückt werden kann:
Was ist notwendig, um aus einer Umgebung eine lernende Organisation zu gestalten, wo altersangemessenes Lernen, Erfahren und Erleben möglich wird? Wo Lehren und Lernen ein gegenseitiger Prozess unter Partnern mit unterschiedlicher Autorität werden kann? Wo Beziehungen so tragfãhig sind, dass Konflikte und Fehler frei sind von Vorwurfspotenzial? Wo es nicht Unwissende und Wissende gibt, sondern Lernende? … Was braucht es, damit nicht nur individuelles Lernen möglich wird, sondern im besten und wörtlichen Sinne: autonomes Lernen…
Peter Fratton, Zylka, S. 26
GERO, 03.05.2025
… Die Schulleitung der IGS Wittingen hat ihr Interesse an der Idee einer ELTERNSCHUE bekräftigt, nachdem wir die Konzeptidee in einem „Fahrplanvorschlag“ skizziert hatten. Gesamtschuldiektor Sven Knollmann und Didaktische Leiterin Heike Hartmann schrieben uns: „Wir können uns sehr gut ein solches Projekt vorstellen“. Der „Fahrplan“ ist bewusst noch recht abstrakt gehalten, da in das zu erarbeitende Projekt die Ideen und Anregungen der Eltern, Schüler und Lehrerschaft etc. einfließen sollen. Die Anstrengungen um die Erweiterung der IGS um eine Oberstufe ist damit auf das Engste verbunden. Allerdings wurde wegen der anstehenden Prüfungen um einen Projektstart erst Ende Juni / Anfang Juli 2025 gebeten.
Die Zeit bis dahin werden wir dazu nutzen, die „Stakeholder“ wie z. B. Gesamtelternrat und die Schülervertretung, die umliegenden Grundschulen, aber auch örtliche Betriebe etc. ins Boot zu holen.
MANU JULIA, 03.05.2025
Das hört sich ja großartig an! Ich freu mich über diese Nachricht!!!👌♥️ Du kannst auf meine Unterstützung zählen!
Es wäre toll, wenn wir in Zukunft diese Idee auch noch anderen Schulen vorstellen könnten.Ich denke ganz besonders an das Gymnasiale Schulzentrum Dömitz, wo ich viele Jahre (7) Elternratsvorsitzende war. Zunächst nur für das Gymnasium, bis alle Beschulungsarten zusammengefasst wurden. Da wären wir genau an der richtigen Adresse!
…
GERO, 05.05.2025
WOZU BRAUCHT ES EINE OBERSTUFE IN DER IGS? – Um eine fließende Durchlässigkeit von niedriegen bis höchsten Bildungsabschlüssen ohne Aussieben zu gewährleisten. Denn jedes unserer Kinder hat offensichtliche und auch verstecktere Talente, die sich nach einer eigenen inneren Uhr herausbilden. Oft müssen diese Talente durch ganz unterschiedliche Ansprachen (Repräsentationssysteme) zum Schwingen gebracht werden. Herkömmliche Schulmethoden leisten das kaum, ja verunmöglichen oft diese Talentsuche sogar durch systemimanente Demotivation. DESHALB TRETEN WIR GLEICHZEITIG FÜR EINE ELTERNSCHULE EIN, die die Eltern auf freiwilliger Basis in der menschlichen Bildungsarbeit professionalisiert und lebenspraktische Bildungselemente aus deren Erfahrungsbereichen in die Kinderentwicklung integriert. Dies sollte individuell und kooperativ zum Nutzen aller Kinder und Mitschüler geschehen. Diese elterliche Menschenbildung sollte von der Krippe bis zu allen Bildungsabschlüssen den schulischen Weg durchgängig begleiten.
Hierzu braucht es sozial-politische Rahmenbedingungen, die Ausbildungs- und Berufsarbeit angemessen miteinander verbinden.
WIE ENTSTEHT EINE ELTERNSCHULE? GIBT ES DAFÜR EIN VORBILD ODER EINE MATRIX?
Leider nein! Um die zeitlich überforderte Elternschaft von der Doppelbelastung von Beruf und Familie zu „entlasten“, fällt dem KUMI NDS leider nur Ausdehnung der Zwangsbeschulung oder das Jugendamt ein. Jüngst auch die Boomergeneration als Einsatzreserve, die durch besonders geringe Geburtenrate in Erscheinung getreten ist. Das Bundesverfassungsgericht nimmt in seinen diversen Entscheidungen einen weit weiseren Standpunkt ein: Die leiblichen Eltern seien i. d. R. für das Kindswohl weit mehr geeignet als jede andere Person oder Institution. Deshalb haben dieses Recht und diese Pflicht zur Fürsorge Verfassungsrang (Artikel 6 GG)! Von hier aus starten wir mit unserer Idee und wollen die fortschrittlichen Teile der Lehrerschaft und Schulen für eine Kooperation mit unserer Elternschule gewinnen. Für die IGS Wittingen haben wir zunächst 3 Aufgabenbereiche festgehalten:
1. Erzieherische Basisberatung zur Schulbegleitung für Jungeltern in Kitas und Grundschulen.
2. Supervisions- Coaching für Eltern, die das gemeinsame Lernen von Kindern und Eltern moderieren wollen („Lehren“ ist an der Elternschule ein No Go).
3. Ergänzendes polytechnisches, geisteswissenschaftliches und fachpraktisches Bildungsprogramm für Schüler der IGS und auch anderer Schulen.
Alles weitere sollte von Eltern und Bildungsexperten gemeinsam konzipiert werden.